Teams Telefonie: Auf den ersten Blick teurer – im TCO aber günstiger
Kurzfazit: Einzelpreise täuschen. Wer statt Listenpreisen eine Vollkostenrechnung (Total Cost of Ownership, TCO) macht – inkl. Betrieb, Support, Schulung und Produktivität – stellt fest: Teams Telefonie liegt im Gesamtaufwand oft deutlich tiefer als alternative Systeme.
Warum der Ersteindruck täuscht
In Preislisten wirkt Teams Telefonie häufig teurer, weil pro Benutzer lizenziert wird. Alternative Systeme erscheinen günstiger, etwa durch Paketpreise nach gleichzeitigen Gesprächen oder tiefere Grundgebühren. Diese Sicht blendet jedoch wesentliche Kosten aus, die im Alltag anfallen: Integration, Updates, Betrieb, Support sowie die Aufwände auf Benutzerseite.
Mit einer Vollkostenrechnung werden alle relevanten Faktoren transparent – und genau hier dreht sich das Bild zugunsten von Teams Telefonie.
Was gehört in die Vollkostenrechnung (TCO)?
Eine solide TCO-Betrachtung umfasst mindestens:
Lizenzen & Carrier
Telefonie-Add-ons, Minuten/Flats, Operator/Direct Routing oder Calling Plans
Plattformbetrieb
Hosting/VMs, SBC/Session-Fees, Patching, Zertifikate, Backups, Monitoring, Security-Hardening
Support & Administration
Tickets (1st/2nd Level), Moves/Adds/Changes, Nummernportierungen, Reporting
Einmalaufwand Migration
Konzeption, Cutover, Nummernplan, Schulung
Benutzeraufwand / Produktivität
Schulung und Onboarding
App-Landschaft: eine App (Teams) vs. zweite/zusätzliche App
Kontextwechsel pro Tag (Minuten), Lernkurve
Risiko-/Pufferfaktoren
Ungeplante Ausfälle, Sonderfälle, Sicherheitsereignisse
Warum Teams Telefonie im TCO punktet
Einheitliche Plattform: Kollaboration, Meetings, Chat und Telefonie in einer Anwendung reduzieren Schulungs- und Supportaufwand – und minimieren Kontextwechsel.
Standardisierte Administration: Identität, Richtlinien, Security und Compliance sind bereits in Microsoft 365 verankert. Das senkt Komplexität und Wiederholungsaufwand.
Weniger Schatten-IT: Keine separaten Provisionierungs- und Update-Pfade für zusaetzliche Softphones/Clients, weniger Zertifikats- und Kompatibilitätsrisiken.
Skalierbarkeit: Lizenzen lassen sich fein granuliert zuteilen (z. B. nur fuer PSTN-relevante Rollen). Dadurch zahlt man nur, wo wirklich Telefonie benötigt wird.
Operator-Wahl: Mit Operator Connect/Direct Routing können bestehende Carrier-Verträge (Bsp. Swisscom oder Sunrise) eingebunden und Kosten optimiert werden.
Beispielhafte TCO-Logik (vereinfacht)
Die folgende Struktur zeigt, wie eine neutrale Rechnung aufgesetzt wird. Zahlen dienen als Platzhalter – entscheidend ist die Methodik:
Teams Telefonie (pro Benutzer, pro Monat)
Lizenzkosten für Telefonie-Add-on × Anzahl PSTN-Benutzer
Carrier-/Minutenkosten fuer PSTN-Benutzer
Optionale SBC-/Session-Gebühren (falls erforderlich)
Einmalig: Migration/Schulung pro PSTN-Benutzer
Alternative Systeme (system-/kanalbezogen)
Systemlizenz nach gleichzeitigen Gesprächen (SC) pro Jahr
Hosting/VM, SIP-Trunk Grundgebühr, Minutenkosten
Betrieb: Updates, Security, Backups, Monitoring, Support (interne Std. × Stundensatz)
Produktivitaet: zusätzliche App → Minuten pro Tag × Arbeitstage × Stundensatz
Einmalig: Migration/Schulung
Gemeinsam
Planungshorizont (z. B. 3 Jahre), Pufferaufschlag (%), Arbeitstage/Jahr, Stundensatz
👉 Sobald Betrieb, Support und Benutzerzeit sauber bewertet werden, verschiebt sich die Kostenkurve zugunsten von Teams Telefonie.
Typische Einwände – und Antworten
„Alternative Systeme sind in der Lizenz günstiger.“
Richtig – aber Lizenzen sind nur ein Teil. Betrieb, Security, Updates, Monitoring und App-Unterhalt können die Einsparung mehrfach aufzehren.
„Wir wollen unsere bestehende Carrier-Infrastruktur nutzen.“
Mit Direct Routing oder Operator Connect ist das möglich – bei gewohnter Abrechnung und ohne Systembruch.
„Unsere Benutzer sind an das bisherige System gewöhnt.“
Genau hier zahlt sich die Plattformkonsistenz aus: ein Client, ein Training, ein Regelwerk. Schulungsbedarf und Supporttickets sinken.
Fazit
Teams Telefonie ist nicht immer der billigste Listenpreis – aber im realen Betrieb häufig die wirtschaftlichste Entscheidung. Wer Vollkosten statt Einzelpreise bewertet, reduziert nicht nur Franken-Betrag und Risiko, sondern erhöht auch die Benutzerakzeptanz und die Effizienz der IT-Organisation.